Erwartungseffekte bei Klienten in Therapie und Beratung – Befunde aus der Placebo-/ Noceboforschung
Die Placebo-/ Noceboforschung beschäftigt sich mit Effekten, die durch die Erwartung und Befürchtungen der Klienten an Behandlungen und an den Verlauf von Erkrankung und Heilung entstehen. Jede Behandlung hat dadurch neben den spezifischen Wirkungen von Operationen und Medikamenten förderliche oder hinderliche Effekte. Zudem entstehen Effekte durch die Beziehung, die Klient*innen zu Ärzt*innen/ Berater*innen/ Therapeut*innen haben und zu den Informationen, die sie (bewusst oder unbewusst) geben.
In dem Vortrag wird der aktuelle Stand der Ergebnisse dieser Forschung vermittelt. Es wird auch ein verständlich dargestellter Ausflug in die Neurowissenschaften, die Immunologie und Endokrinologie.
Leitung: Prof. Dr. Manfred Schedlowski
Manfred Schedlowski ist Professor für Medizinische Psychologie und Verhaltensimmunbiologie. Er promovierte an der Medizinischen Hochschule Hannover und war nach einem Forschungsaufenthalt in Melbourne, Australien, in den Abteilungen für Klinische Immunologie und Klinische Psychiatrie an der Medizinischen Hochschule Hannover wissenschaftlich tätig, wo er sich 1993 habilitierte. Seit Oktober 1997 ist er Direktor des Institutes für Medizinische Psychologie und Verhaltensimmunbiologie am Universitätsklinikum Essen, unterbrochen von einem dreijährigen Forschungsaufenthalt von 2004 bis 2007 an der Eidgenössichen-Technischen-Hochschule (ETH) -Zürich.
Der Schwerpunkt seiner Forschung liegt auf der Analyse der funktionellen Verbindungen zwischen dem Nervensystem, dem Hormonsystem und dem Immunsystem. Vor diesem Hintergrund beschäftigt er sich im Rahmen der Placeboantwort mit dem Phänomen der Klassischen Konditionierung von Immunfunktionen und analysiert die neurobiologischen und biochemischen Mechanismen sowie die klinische Bedeutung der Placebo- und Noceboantwort.