(Cyber)-Mobbing im System Schule
Auf die Ressourcen in der Gruppe schauen
Seminar mit Tina Wellmann
Mobbing gab es schon zu unserer Schulzeit. Früher wie heute werden viele Betroffenen krank, wechseln die Schule, etc., um den für sie quälenden Mobbingprozess aufzuhalten, zu beenden und sich selbst zu schützen. Für sie ist Mobbing eine Ohnmachts-Erfahrung, weil sie über einen längeren Zeitraum den gewalttätigen Attacken der ganzen Gruppe ausgesetzt sind. Kontrollfreie digitale Räume bieten zusätzliche Möglichkeiten für gezielte Gemeinheiten, die danach im Internet einer Vielzahl von Menschen zugänglich sind.
Wenn viele zuschauen und keiner etwas gegen das Mobbing unternimmt, erlebt die Klasse, dass ein gewaltvolles, mobbendes Verhalten die Macht von Täter*innen zunehmend stärkt und die Bloßstellung der Betroffenen offen von allen toleriert das „normale“ Miteinander untereinander prägt.
Der systemische Ansatz, Mobbing als gruppendynamischen Prozess zu verstehen, ist die Voraussetzung für eine zielgerichtete und lösungsorientierte Verhinderung und Auflösung von Mobbingstrukturen. Das System Schule bietet hierfür viele hilfreiche wie auch risikoreiche Rahmenbedingungen, die im Seminar beleuchtet werden.
Eingerahmt in Beispiele aus ihrer und meiner praktischen Arbeit, möchte ich den folgenden Fragen im Seminar nachgehen.
- Welche Präventionsansätze haben sich in Schulen bewährt, um Mobbing gar nicht erst entstehen zu lassen?
- Wer besitzt die Ressourcen im System Schule, das Mobbing aufzuhalten?
- Welche Chancen bieten sich an, mit den Zeugen -, den Zuschauer*innen -, den Dulder*innen im System zu arbeiten?
- Wie können wir Pädagog*innen in einem laufenden Mobbingprozess empathisch und lösungsorientiert in Schulen intervenieren und die Betroffenen schützen?
Leitung: Tina Wellmann
ist M.A. Deutsche Literaturwissenschaft und Philosophie, Systemische Beraterin und Supervisorin (SG), Systemisch-lösungsorientierte Supervision & Coaching (NIK), Mediatorin und Theaterpädagogin (BuT). Seit 1999 arbeitet sie freiberuflich mit ihrem selbstentwickelten gewaltpräventiven theaterpädagogischen Projekt MÄCHTIG GEWALTIG in Schulen und anderen sozialen Feldern. Kernthemen ihrer Trainings und Beratungen sind u.a.: Wahrnehmung, Soziales Miteinander, Kommunikation, Konfliktumgang, Stress, Ausgrenzung und Mobbing.